terranets bw stellt Detailplanung vor

28.03.2023 / Lesezeit: 5 Minuten

Mit dem Infomarkt in Heidelberg im März 2023 schließt terranets bw die zweite Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung im Abschnitt Mannheim-Hüffenhardt ab.
 

Mit der Vorstellung der Überlegungen zum konkreten, grundstücksscharfen Trassenverlauf auf dem Abschnitt von Mannheim über Heidelberg, Leimen und Wiesloch und bis nach Hüffenhardt im November 2022 startete die zweite Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung. terranets bw informierte noch intensiver über die Auswirkungen und den Ausgleich für den Eingriff in Natur, Umwelt und Landwirtschaft und nahm Hinweise zur Bauausführung des konkreten Trassenverlaufs auf, wie beispielsweise Besonderheiten der betroffenen Flächen und Grundstücke.

Seit Dezember 2022 stellte terranets bw die Planung in Spechbach, Meckesheim, Wiesloch-Schatthausen, Eppelheim und Dossenheim in Gemeinderatssitzungen vor. Zudem informierte das Projektteam bei Infomärkten Bürger:innen, Eigentümer:innen und Bewirtschafter:innen in Hüffenhardt, Helmstadt-Bargen und Heidelberg über die grundstücksscharfe Trassenplanung.

Für Projektleiterin Maren Raubenheimer ist terranets bw dem Anspruch, transparent und umfassend zu informieren, gerecht geworden. Ihr Dank gilt insbesondere den Menschen vor Ort: „Der Austausch ist von großem gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägt. Die Bürgerinnen und Bürger sind sehr interessiert. Diese Atmosphäre macht es uns leicht, unsere Planungen sachlich zu erläutern und die Gespräche zu vertiefen.“

Ein Themenschwerpunkt in den Gesprächen war der Bedarf der SEL. Im Gespräch erläuterte das Projektteam die steigende Nachfrage nach Gastransport als ein Bestandteil der Energiewende. Nach dem Ausstieg aus Atom- und Kohleenergie wird gesicherte Leistung, die auch dann zur Verfügung steht, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, durch Erdgas zur Verfügung stehen. Beim Ausbau der Gasinfrastruktur werden dabei bereits die Weichen für die Zukunft gestellt: mit dem geplanten Ausstieg aus Erdgas wird die SEL Wasserstoff in die Region bringen. Deshalb wird die SEL "H2-ready" und damit als wasserstofftaugliche Gasleitung umgesetzt werden. Abnehmer von Wasserstoff sind Industriebetriebe, die schon jetzt ihre Bedarfe melden, und wasserstofffähige Gaskraftwerke. Mehr zur klimaneutralen Stromerzeugung durch wasserstofffähige Gaskraftwerke erfahren Sie im Interview mit Dr. Stamatelopoulos.

Eigentümer:innen und Bewirtschafter:innen interessierten sich besonders für das Bauverfahren und die Entschädigung für den Eingriff. Bei den Infomärkten stellte das Projektteam die zahlreichen Maßnahmen vor, die terranets bw umsetzt, um die Beeinträchtigung der landwirtschaftlichen Nutzung zu minimieren. 

„Für die unvermeidbaren Eingriffe entschädigt terranets bw Eigentümer:innen und Bewirtschafter:innen. Die Höhe der Entschädigung orientiert sich an festen Sätzen und kann durch einen unabhängigen Sachverständigen begleitet werden,“ erläutert Projektleiterin Maren Raubenheimer.

Wann die Entschädigung für den Eingriff in landwirtschaftlich genutzte Fläche gezahlt wird ist Bestandteil der vertraglichen Vereinbarung zwischen terranets bw und den Betroffenen. Üblicherweise erfolgt die Zahlung der Entschädigung innerhalb von fünf Wochen nach Abschluss des Gestattungsvertrages. Der Gestattungsvertrag regelt die Bedingungen für die Inanspruchnahme durch terranets bw und die Entschädigung. Entschädigt wird der unmittelbare Eingriff sowie möglicherweise durch den Leitungsbau entstehende Folgeschäden. Mehr dazu erfahren Sie in der folgenden Broschüre.

Am letzten Infomarkt der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung in Heidelberg Mitte März nahmen rund 120 interessierte Bürger:innen teil. Es war damit die bisher teilnehmerstärkste Veranstaltung zur SEL auf dem Abschnitt Mannheim-Hüffenhardt.

Von besonderem Interesse war hier die zuvor durch terranets bw veröffentlichte Entscheidung zur Trassenführung über Emmertsgrund/ Lingental. Durch die weitgehend unterirdische Verlegung der Leitung werden die Eingriffe in Weinanbau- oder Waldflächen erheblich reduziert 

„Mit der geschlossenen Querung haben wir die Hinweise der betroffenen Winzer und der Stadt Heidelberg berücksichtigt und eine tragfähige Lösung entwickelt," so Raubenheimer. „Die unvermeidbaren Eingriffe durch die für die Querung benötigten Bohrgruben werden wie mit den Bauarbeiten verbundene Ernteeinbußen entschädigt.“

Mit der Veranstaltung in Heidelberg schließt terranets bw die frühe Öffentlichkeitsbeteiligung vor dem Genehmigungsverfahren im Abschnitt Mannheim-Hüffenhardt ab. Die Informationen, die auf den Veranstaltungen gezeigt wurden, sind weiterhin auf der Website veröffentlicht.

Einige Hinweise und kleinräumige Trassenänderungen werden nun noch in die Antragsunterlagen aufgenommen. Ende Mai stellt terranets bw dann den Antrag auf Genehmigung beim Regierungspräsidium Karlsruhe (RP Karlsruhe).

Im Genehmigungsverfahren können Stellungnahmen zur Planung eingereicht werden - dann beim RP Karlsruhe. Die zuständige Behörde wägt alle eingehenden Stellungnahmen gegen den Vorschlag von terranets bw ab und teilt dann mit dem Beschluss zum Bau und Betrieb der Leitung ihre Entscheidung mit.

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