Prinzipien der Trassenplanung

terranets bw plant die SEL mit größter Sorgfalt und mit Respekt für die Belange der Region.

Dabei setzt terranets bw diese Prinzipien bei der Trassenplanung um:

  • Trassenbündelung mit bestehenden Infrastruktureinrichtungen
  • Minimierung von Eingriffen in Natur, Siedlungsgebiete und Landschaft
  • Begleitendes Bodenschutzkonzept und sensible Bauüberwachung
  • Dialog vor Ort: frühzeitiges Einbeziehen des Wissens der Kommunen und Bürger:innen.

Die Trassenplanung im Abschnitt Mannheim-Hüffenhardt

Raumordnung

In einem Raumordnungsverfahren wurde die grundsätzliche Raumverträglichkeit der Planung im Regierungsbezirk Karlsruhe geprüft. Am Ende setzte sich die Variante durch, die am wenigsten in die Landschaft und in die Natur eingreift.

In diesem Abschnitt hat das RP Karlsruhe eine raumordnerische Beurteilung vorgenommen. Die Beurteilung des RP Karlsruhe basiert auf einer fachlich strukturierten Abwägung von Trassenvarianten, die vorher intensiv untersucht wurden. Die Gültigkeit dieser raumordnerischen Beurteilung aus dem Jahr 2004 hat das Regierungspräsidium Karlsruhe im Jahr 2019 bestätigt.

Ergebnis der Raumordnerischen Beurteilung des Regierungspräsidiums Karlsruhe,
Stand: 02/2004 (PDF)


Bescheinigung über Gültigkeit der raumverträglichsten Trassenvariante mit der Raumordnerischen Beurteilung durch das Regierungspräsidium Karlsruhe,
Stand: 10/2019 (PDF)


Diese Beurteilung dient als Basis für die Trassenplanung im Abschnitt von Mannheim bis nach Hüffenhardt. Die raumordnerische Beurteilung gibt einen 600 m breiten Trassenkorridor vor.

 

Erste Phase der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung

Ab Herbst 2021 stellte terranets bw den 600 m breiten Trassenkorridor vor und nahm Anregungen zum Trassenkorridor auf bei:

  • 11 Vorstellungen in Gremien,
  • 9 Infomärkten für Bürger:innen mit rund 200 Interessierten,
  • einem Fachaustausch „Weinbau“,
  • zwei Fachforen „Umwelt und Naturschutz“,
  • zwei Kommunaldialogen mit Vertreter:innen der betroffenen Landkreise, Städte und Gemeinden,
  • einer Online-Beteiligung sowie
  • vielen individuellen Terminen mit Landwirtschaft, Naturschutz, Weinbau und Politik.


Das Ergebnis:
Viele Hinweise zum Planungsraum, zur Berücksichtigung von Mensch und Umwelt und die Prüfung der Variante „Nußloch Süd“.

Mehr Informationen zur ersten Phase der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung finden Sie hier.

 

Sorgsame Planung mit Rücksicht auf Mensch und Natur

Um besonders wertvolle Tier- und Pflanzenarten, Böden und Kulturdenkmäler zu schützen, untersuchte terranets bw Umwelt und Natur entlang der geplanten Leitung genau. Geprüft wurden sowohl der Bereich, in dem die SEL verlegt werden soll, als auch die Flächen, die während der Baumaßnahmen temporär in Anspruch genommen werden. Dazu gehören zum Beispiel Zufahrten oder Lagerflächen für Baumaterialien, wie etwa Rohre.

Die Untersuchungen wurden in enger Abstimmung mit lokalen Behörden und Fachleuten durchgeführt.

Das Herzstück der Untersuchungen ist die Umweltverträglichkeitsuntersuchung (UVU).

Die Ergebnisse der umfassenden Kartierungen geschützter Tiere und Pflanzen sowie der detaillierten Bestandsaufnahme der Boden- und Baugrundverhältnisse sind ebenfalls in die Detailplanung eingegangen.

Dabei ist es terranets bw wichtig, die Auswirkungen auf Mensch, Umwelt und Natur so gering wie möglich zu halten. Eingriffe in die Natur werden durch eine umweltverträgliche Trassenführung und eine fachgerechte Bauausführung auf das Notwendigste begrenzt. Für verbleibende, nicht vermeidbare Eingriffe in Natur und Landschaft werden Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen umgesetzt.

Wie terranets bw die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt im Detail untersucht und welche Bedeutung die Ergebnisse für die Planung der SEL haben, erfahren Sie im Video, das Umweltplaner Bernd Avermann von Bosch & Partner bei seiner Arbeit begleitet.

Umweltverträglichkeitsuntersuchungen (UVU)

  • Bei der Planung werden Umwelt und Natur entlang der geplanten Leitung genau untersucht.
  • Das Herzstück der Planungen, die Umweltverträglichkeitsuntersuchung (UVU), untersucht die Auswirkungen auf Mensch und Natur im Detail.
  • Dazu gehören eine detaillierte Bestandsaufnahme und Bewertung von Natur und Landschaft, die Auswirkungen auf Pflanzen, Tiere, Boden, Wasser, Klima / Luft, Landschaft und Mensch sowie auf Kultur- und sonstige Sachgüter.
  • Zu Beginn des Verfahrens zur Umweltverträglichkeitsprüfung wurde gemäß den Vorgaben nach § 15 Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) zusammen mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe (RP Karlsruhe) der Inhalt und Umfang der Umweltverträglichkeitsuntersuchungen abgestimmt.
  • Die Abstimmung erfolgte im Rahmen eines sogenannten Scopings, an dem betroffene Behörden, Umweltverbände und örtliche Initiativen beteiligt waren.
  • Mit der Unterrichtung über den Untersuchungsrahmen gemäß § 15 UVPG legte das RP Karlsruhe im Oktober 2022 die Schwerpunkte der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) fest.

Variante „Nußloch Süd“

Ein Ergebnis der ersten Phase der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung war die Betrachtung der alternativen Trassenvariante „Nußloch Süd“. Nach einer detaillierten Prüfung entschied sich terranets bw für die Trassenführung über Emmertsgrund/ Lingental.

Gegen die Variante „Nußloch Süd“ sprechen die im Vergleich schwerwiegenden, unvermeidbaren Auswirkungen auf Mensch und Natur:

  • Dicht besiedeltes Gebiet, enge Platzverhältnisse
  • Vorhandene Altlasten und konkurrierende Planungen
  • Erhöhter Eingriff in gesetzlich geschützte Biotope
  • Wertvolle Lebensräume für Flora und Fauna sowie Habitate seltener und artenschutzrechtlich relevanter Tier- und Pflanzenarten

Hier sind die Untersuchungsergebnisse im Detail dargestellt.

 

Um den Trassenverlauf über Emmertsgrund/ Lingental im Vergleich zur 2006 planfestgestellten Trasse zu optimieren, wurden drei verschiedene Varianten umweltfachlich und technisch geprüft.

Im Ergebnis hat sich terranets bw für eine Querung mittels Bohrverfahren (geschlossene Querung) entschieden.

Mehr Informationen finden Sie hier.

Zweite Phase der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung

Mit der Vorstellung der Planungen zum grundstücksscharfen Trassenverlauf auf dem Abschnitt von Mannheim über Heidelberg, Leimen und Wiesloch bis nach Hüffenhardt im November 2022 startete die zweite Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung.

terranets bw informierte noch intensiver über die Auswirkungen und den Ausgleich für den Eingriff in Natur, Umwelt und Landwirtschaft und nahm Hinweise zur Bauausführung des konkreten Trassenverlaufs auf, wie beispielsweise Besonderheiten der betroffenen Flächen und Grundstücke.

In der zweiten Phase der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung führte terranets bw den Dialog fort bei

  • 5 Vorstellungen in Gremien,
  • 3 Infomärkten für Bürger:innen mit rund 200 Interessierten,
  • der Online-Beteiligung zum detaillierten Trassenverlauf.


Planfeststellungsantrag 

Dieser optimierte, grundstücksscharfe Trassenverlauf ist Grundlage für den Antrag auf Planfeststellung. terranets bw hat den Antrag Anfang Juni 2023 beim Regierungspräsidium Karlsruhe (RP Karlsruhe) eingereicht. 

Das RP Karlsruhe erteilt schließlich als genehmigende Behörde mit dem Planfeststellungsbeschluss die Bau- und Betriebsgenehmigung für diesen Abschnitt der SEL.  

Informationen finden Sie hier

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