Schlüsselstellen im Gasnetz: Stationen an der SEL

27.11.2025 / Lesezeit: 3 Minuten

Stationen arbeiten meist im Verborgenen, leisten aber jeden Tag ganze Arbeit. Ein Einblick in den Bau und in die Technik

Unsichtbare Knotenpunkte im Gasnetz
Wer an das Gasnetz denkt, hat meist kilometerlange Leitungen vor Augen – unter der Erde, unsichtbar, sicher und zuverlässig. Damit der Gastransport reibungslos verläuft, braucht es an bestimmten Punkten im Leitungsnetz sogenannte Stationen: technische Knotenpunkte, die zentrale Aufgaben für die Sicherheit, Steuerung und Vernetzung übernehmen.
Stationen übernehmen unterschiedliche Aufgaben im Netz: so können z. B. einzelne Leitungsabschnitte für Wartungsarbeiten oder im Notfall gezielt abgesperrt werden. Darüber hinaus kann die SEL an einer Station mit anderen Leitungen aus unserem Netz oder nachgelagerten Netzen verbunden werden. Stationen ermöglichen zudem eine präzise Steuerung, Überwachung und teilweise auch Messung des Gasflusses.
 

Welche Stationen gibt es?
Stationen werden nach Ihrer Funktion aufgeteilt: Es gibt sogenannte Gasdruckregel- und -messstationen (GDRM) und Armaturenstationen.

Gasdruckregel- und -messstationen kommen an Übergabepunkten zum Einsatz. Sie regeln und überwachen den Versorgungsprozess. Zudem kann dadurch der Gasfluss exakt gemessen und abgerechnet werden. Solche Stationen dienen als Schnittstelle zwischen Netzen mit unterschiedlichen Druckstufen und übernehmen die kontinuierliche Druckregelung sowie die Mengenerfassung.
 

Als Teil des Transportnetzes kommen darüber hinaus auch sogenannte Armaturenstationen zum Einsatz, die den Transportprozess steuern und sichern. Armaturenstationen werden in zwei Gruppen unterschieden.

Zum einen gibt es Absperrstationen, die im Fall von Wartungs- und Instandhaltungsfällen oder auch im Störungsfall einzelne Leitungsabschnitte vom Gasstrom trennen. Diese Stationen sind in unserem Netz etwa alle 18 Kilometer errichtet.

Zum anderen gibt es Abzweigstationen, die zusätzlich zu den Funktionen einer Absperrstation noch den Anschluss von Nebenleitungen und zu nachgelagerten Gasnetzen, wie z. B. Verteilnetzen, ermöglichen.

Entlang des rund 125 Kilometer langen Trassenverlaufs der SEL zwischen Heidelberg und Esslingen a. N. entstehen im Moment drei Gasdruckregel- und messstationen, drei Absperrstationen und sieben Abzweigstationen. Eine Absperrstation ist bereits in Betrieb.

Ein Beispiel für eine Absperrstation an der SEL ist die in Nordheim im Landkreis Heilbronn. „Sie ist bereits in Betrieb und trägt wesentlich dazu bei, den sicheren und stabilen Netzbetrieb in der Region zu gewährleisten“, erläutert Mohammadmahdi Nourmohammadi. Er ist Teilprojektleiter für Armaturenstationen der SEL. Er meint: „Solche Stationen sind unscheinbar, aber essenziell – sie sorgen dafür, dass das Gasnetz Tag für Tag zuverlässig funktioniert.“
 

Von der Planung bis zur Inbetriebnahme
Der Bau einer Station ist ein technisch anspruchsvolles Vorhaben, das präzise Planung und enge Abstimmung zwischen verschiedenen Fachbereichen erfordert. „Beim Bau einer Station denkt man immer an den gesamten Lebenszyklus: von der Planung über die Technik bis zur späteren Inbetriebnahme“, erklärt Mohammadmahdi Nourmohammadi.