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Querung einer Bundesstraße an der SEL

12.11.2025 / Lesezeit: 3 Minuten

Bei Besigheim wurde die B27 unterirdisch gequert – eine besondere Etappe beim Bau der SEL

Der Abschnitt der Süddeutschen Erdgasleitung (SEL) von Löchgau im Landkreis Ludwigsburg bis Esslingen a. N. bahnt sich auf seinem 43 Kilometer langen Leitungsverlauf unter zahlreichen Straßen – darunter Land- oder Bundesstraßen und eine Autobahn – vier Bahnstrecken sowie einige Bäche und Flüsse hindurch. Insgesamt rund 40 Querungen werden auf diesem Abschnitt bis zur Inbetriebnahme Mitte 2026 realisiert – sehr viele davon unterirdisch. 

 

Gleich drei dieser sogenannten geschlossenen Querungen befinden sich im Enztal zwischen Besigheim und Bietigheim-Bissingen im Landkreis Ludwigsburg. Dort kreuzt die SEL eine Bahnlinie, ein Fluss – die Enz – sowie die B27 in sehr kurzen Abständen. Zusätzlich zu den direkt angrenzenden Steilhängen mit einer Steigung von bis zu 84 Prozent ist die Querung des Enztals eine herausfordernde Etappe beim Bau der SEL. 

 

Nachdem die Bahnlinie und die Enz bereits im Frühjahr und Sommer 2025 erfolgreich gequert wurden, wurde die Leitung im November 2025 nun auch mittels eines Bohrverfahrens unter der B27 verlegt. Wir werfen einen Blick auf die Baumaßnahmen.

Vorgehensweise beim Bau der SEL unter der B27
Die Unterquerung der B27 findet mit einem speziellen Bohrverfahren statt, dem sogenannten Direct Pipe. Bei diesem Verfahren gräbt sich ein Bohrkopf wie bei einer Tunnelbohrung durch den Boden und fördert gleichzeitig das Material an die Oberfläche. Der Rohrstrang ist an die Tunnelbohrmaschine angehängt und erreicht so die andere Straßenseite.

 

Um dieses Bohrverfahren vorzubereiten, wurde im Spätsommer zunächst eine sogenannte Startgrube mit einer Größe von rund 20 auf 6 Metern östlich der B27 errichtet. Von dort aus startete Anfang November ein Bohrkopf dem Trassenverlauf folgend durch die Bundesstraße in Richtung Steilhang. Nachdem dieser nach einigen Tagen an seinem Zielort angekommen ist, wurde die sogenannte – deutlich kleinere – Zielgrube mit einer Größe von sechs auf drei Metern errichtet. Die Länge des Tunnels beträgt rund 20 Meter. 

 

Anschließende Bautätigkeiten im Enztal
Im Anschluss an die Querung wird die Leitung im Herbst 2025 am Hang westlich der Bundesstraße in der sogenannten offenen Bauweise verlegt. Dafür wurde der Oberboden in den vergangenen Wochen abgetragen und der Rohrgraben geöffnet. Danach werden die Rohre einzeln in den Rohrgraben gelegt und hangaufwärts miteinander verschweißt.

Die Verlegung der Leitung zwischen der B27, Enz und Bahnlinie sowie dem Steilhang östlich der Bahnlinie wird voraussichtlich in diesem Jahr abgeschlossen werden. Im Anschluss an die Baumaßnahmen werden alle Flächen wiederhergestellt. Diese Arbeiten werden vor Ort bis voraussichtlich Mitte 2026 abgeschlossen sein.

Bau erfordern Radwegsperrung und Ampelschaltung an der B27
Beim Bau durch die B27 kommt es zur Sicherheit von Passant:innen und Fachkräften leider zu einer Sperrung des Fußgänger- und Radwegs der Bundesstraße sowie zu einer bedarfsgesteuerten Ampelschaltung zwischen Besigheim und Bietigheim-Bissingen für Autofahrer:innen bis voraussichtlich November 2025. Umleitungen für Radfahrer:innen und Fußgänger:innen sind über den Enztal-Radweg ausgeschildert.

 

terranets bw arbeitet daran, den Bau so effizient wie möglich umzusetzen und die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten und bittet um Verständnis für die Notwendigkeit der Arbeiten.


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